16. Internationale Konferenz (HYP2016) über hyperbolische Probleme

Die 16. Internationale Konferenz über hyperbolische Probleme 2016 in Aachen

Wer schon in der Schule in der Mathematik seinen Endgegner gefunden hat, der wird wohl bei allem, was später in diese Richtung geht, eher die Augen verschließen. Entsprechend richtet sich eine Konferenz wie die über hyperbolische Probleme auch definitiv an ein Fachpublikum. Es erinnert an eine Antwort, die Einstein 1943 einem kleinen Mädchen zugesandt hatte, die ihm über ihre Probleme in Mathematik in der Schule berichtet hat. Einstein antwortete, dass sie sich keine Sorgen zu machen brauche über ihre Schwierigkeiten mit der Mathematik, denn er könne versichern, dass seine noch größer sind.

So ungefähr könnte man die Probleme schildern, die bei der 16. Internationalen Konferenz über hyperbolische Probleme in Aachen besprochen wurden. Es ging dabei um Theorie, Numerik und Anwendungen. Die Konferenz fand mehrere Tage Anfang August statt und bot ein volles Programm aus Vorträgen, Diskussionen und auch Rahmenprogrammen. Alles zur Konferenz in Aachen in diesem Artikel.

Die Konferenz über hyperbolische Probleme 2016

Wenn es um Differentialgleichungen geht, dürfte es für viele schon zu viel mit der Mathematik sein. Doch da fängt der Spaß für die Wissenschaftler erst an, die sich jetzt in Aachen zur 16. Internationalen Konferenz über hyperbolische Probleme getroffen haben. Die Konferenz wurde vom 1. bis zum 5. August 2016 ausgetragen und steht in einer langen Tradition. Erstmals fand sie 1986 in St. Etienne in Frankreich statt. Seitdem wird sie alle zwei Jahre veranstaltet. Unter anderem auch schon in Lyon, College Park, Padua, Peking und vor zwei Jahren in Rio de Janeiro. In diesem Jahr ging es also in den Westen Deutschlands. Genauer gesagt nach Aachen.

Die Konferenz über hyperbolische Probleme 2016In Aachen ging es in das Kármán Auditorium der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule. Wer seine Teilnahme bis zum 19. Juni 2016 gebucht hatte, konnte sich über eine reduzierte Teilnahmegebühr freuen. Paper und Poster-Präsentationen konnten bis zum 30. April eingereicht werden. Ausgetragen wurde die Konferenz von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der RWTH Aachen Universität und dem Aachen Institute for Advanced Study in Computational Engineering Science. Im Organisationsteam waren hauptsächlich Mitarbeiter der RWTH Aachen Universität und Christian Klingenberg von der Würzburger Universität.

Das Wissenschaftskomitee war international besetzt. Mit dabei waren Alberto Bressan (Penn State University), Gui-Qiang Chen (Oxford University), Camillo de Lellis (University of Zürich), Helge Holden (Norwegian University of Science and Technology), Shi Jin (University of Wisconsin), Christian Klingenberg (University of Würzburg), Pierangelo Marcati (University of L´Aquila), Siddharta Mishra (ETH Zürich), Gabriella Puppo (Università dell’Insubria Como), Laure Saint-Raymond (Université Pierre et Marie Curie), Chi-Wang Shu (Brown University), Eitan Tadmor (University of Maryland), Tao Tang (Hong Kong Baptist University), Athanasios Tzavaras (King Abdullah University of Science and Technology) und Michael Westdickenberg von der RWTH Aachen University.

Das Programm der Internationalen Konferenz in Aachen

Das Programm der Internationalen Konferenz in AachenBei der Konferenz ging es um verschiedene Aspekte der hyperbolischen partiellen Differentialgleichungen und mathematische Modelle, die damit verwandt sind. Man schaute sowohl auf die Theorie als auch auf die Numerik und Anwendungen. Hauptsächlich gab es Vorträge, die über die fünf Tage gehalten wurden. Dazu zählten auch Plenarvorträge. Außerdem gab es Diskussionen und Poster-Sessions. Besonderen Wert legte man einmal mehr darauf, dass es auch jungen Wissenschaftlern ermöglicht wurde, die Konferenz zu besuchen, um so auch mit älteren Forschern in Kontakt treten zu können. Insgesamt 31 renommierte Wissenschaftler hielten bei dieser Konferenz Vorträge.

Die Vorträge stammten von Rémi Abgrall (University of Zürich), Adimurthi Tata (Institute Bangalore), Giovanni Alberti (University of Pisa), Debora Amadori (University of dell’Aquila), Jacob Bedrossian (University of Maryland), Sylvie Benzoni-Gavage (University of Lyon), Stefano Bianchini (SISSA Trieste), François Bouchut (University Paris East), Nicolas Burq (University Paris South), Manuel Castro (University of Malaga), Georges-Henri Cottet (University of Grenoble), Bruno Després (UPMC Paris), Francis Filbet (University of Toulouse), Ulrik Fjordholm (NTNU Trondheim), Isabelle Gallagher (Paris-Diderot University) und Michael Herty (RWTH Aachen University).

Die weiteren Sprecher der Konferenz

Die weiteren Sprecher der KonferenzWeitere Sprecher der diesjährigen Konferenz waren: John Hunter (University of California Davis), Fengyan Li (Rensselaer Polytechnic Institute), Qin Li (University of Wisconsin–Madison), Ruo Li (Peking University), Anna Mazzucato (Penn State University), Felix Otto (MPI Leipzig), Houman Owhadi (Caltech Pasadena), Lorenzo Pareschi (University of Ferrara), Christian Ringhofer (Arizona State University), Phil Roe (University of Michigan), Friedrich Röpke (Heidelberg University / H-ITS), Nicolas Seguin (University of Nantes), Chi-Wang Shu (Brown University), Tao Tang (Hong Kong Baptist University) und Kevin Zumbrun (Indiana University).

Neben dem wissenschaftlichen Programm gab es an den Tagen natürlich auch verschiedene Gelegenheiten, um sich abseits der Konferenzen kennenzulernen oder auch die Stadt Aachen zu entdecken. Zudem gab es am 3. August 2016 das Konferenz-Dinner, das im berühmten Krönungssaal in Aachen stattgefunden hat und damit in einer eindrucksvollen und einzigartigen Kulisse. Errichtet wurde dieser Saal im Jahr 1349. Für 55 Euro konnte man an diesem Dinner teilnehmen. Für Studenten betrug die Gebühr nur 35 Euro.

Hyperbolische Probleme

Bei hyperbolischen Problemen geht es im Grunde um Differentialgleichungen, also Gleichungen, in denen Funktionen und ihre Verhältnisse zueinander bestimmt werden. So kann man eine Variable kennen und eine zweite bestimmen. Dadurch lassen sich Graphen in Koordinatensystemen beschreiben. Genauer gesagt geht es um Gleichungen zweiter Ordnung, bei denen die Graphen Wellencharakter haben und sich durch Angleichungen der Geschwindigkeit erkennen lassen. Die Theorie befasst sich dabei mit der mathematischen Analyse dieser Probleme.

Die Numerik versucht hingegen Techniken und Algorithmen zu entwickeln, um diese Gleichungen mit Näherungen lösen zu können. Interessant ist daran, dass es zeitliche und räumliche Abhängigkeiten gibt, wodurch eine bestimmte Komplexität entsteht. Die hyperbolischen Gleichungen finden auch immer wieder Anwendung, beispielsweise in technischen und wissenschaftlichen Bereichen. Unter anderem im Feld der numerischen Wettervorhersage. Letztendlich gelten diese Berechnungen also der Vorhersage von Wellen, die sich im Raum ausbreiten. Das können elektromagnetische Wellen sein oder auch Schallwellen.

Fazit zur HYP 2016 Konferenz

Bei der 16. Internationalen Konferenz über hyperbolische Probleme 2016 in Aachen kamen viele Mathematiker aus aller Welt zusammen, um sich mit den komplexen Differentialgleichungen zu beschäftigen, sowohl in theoretischer als auch numerischer Hinsicht und auch, was Anwendungen betrifft.

Die hyperbolischen Probleme spielen in verschiedenen Bereichen eine wichtige Rolle und erlauben es, Berechnungen von Wellen vorzunehmen und so Vorhersagen über komplexe Systeme zu treffen. Man traf sich vom 1. bis zum 5. August 2018 an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Neben dem Wissenschaftsprogramm gab es auch Aktivitäten abseits davon, unter anderem ein Konferenz-Dinner. In zwei Jahren wird die nächste Konferenz in University Park in Pennsylvania, USA, stattfinden.